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Johann Strauss(Sohn) Johann Strauss (Sohn) Iosif Ivanovici Johann Strauss (Sohn) Gioacchino Rossini Richard Strauss Johann Strauss (Sohn) Emil Waldteufel Johann Strauss (Sohn) Johann Strauss (Sohn) Johann Strauss (Vater) Johann Strauss (Sohn) Leroy Anderson
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Den Donauweibchen-Walzer, op. 427, komponierte Johann Strauss Sohn in den letzten Wochen des Jahres 1887 aus Motiven seiner Operette „Simplicius“. Die Musik zu dieser 11. Operette des Meisters ist wohl zu einem großen Teil in Coburg entstanden, wo Johann Strauss zur Entstehungszeit des „Simplicius“ etwa sechs Wochen wohnte, um die Hochzeit mit seiner dritten Frau Adele vorzubereiten, die er dort im August 1887 heiratete. Der Komponist setzte mit diesem Walzer der sagenumwobenen Flussnixe ein musikalisches Denkmal. Zum ersten Mal wurde der Walzer im Januar 1888 bei einem der Sonntagskonzerte von Eduard Stauss im Wiener Musikverein aufgeführt. Johann Strauss Sohn hat neben seinen zahlreichen
Operetten und Tänzen, Modeströmungen folgend, bei Bedarf auch
andere Kompositionen geschrieben. Zwischen 1856 und 1869 gastierte er in
den Sommermonaten mehrmals in Russland, wo sich musikalische Romanzen einer
besonderen Beliebtheit erfreuten. Um dieser Vorliebe des russischen Publikums
entgegenzukommen, komponierte Strauss mindestens drei Romanzen für
Cello und Orchester. Die 1860 entstandene sogenannte Zweite Romanze
in g-Moll, op. 255, interpretiert Jan Pas auf der vorliegenden Aufnahme
mit wundervollem Timbre.
Iosif (auch Ion oder Josef) Ivanovici (1845
– 1902) war ein rumänischer Militärkapellmeister und Komponist.
Von den 350 Tänzen und Märschen wurde allerdings nur sein Konzertwalzer
Donauwellen (Valurile Dunarii) so bekannt, dass er sich bis heute großer
Popularität erfreut. Ivanovici hatte ihn 1880 einer jungen Dame namens
Sarah Fried aus Lugoj gewidmet und auf dem Umschlag der Komposition in
deutscher Sprache notiert: „Donau Wellen Walzer von Josef Ivanovics, gewidmet
und geschrieben für Fräulein Sarah Fried.“ Die Widmung des 1880
in Bukarest erschienenen Erstdrucks galt dann jedoch der Ehefrau des Musikverlegers
Constantin Gebauer Emma. 1889 wurde der Walzer in einer Orchestrierung
von Émile Waldteufel bei der Weltausstellung in Paris aufgeführt
und eroberte die Zuhörer im Sturm.
Johann Strauss Sohn lieferte mit dem Banditengalopp,
op. 378, den von seinen Kritikern eingeforderten Schlager zu der im
Januar 1877 uraufgeführten komischen Operette „Prinz Methusalem“.
Die Melodien dieser spritzigen, rasant-charmanten Schnellpolka sind zusammengestellt
aus einem Duett mit Chor zu dem Text: "In der Stille, ganz verstohl’n,
werden wir die Schätze hol’n" und Motiven aus dem Finale des ersten
Aktes. Der Titel der Schnellpolka ergab sich für den Verleger quasi
von selbst, da im Bühnenwerk ein Bandit die entscheidende Melodie
anstimmte.
1813 erhielt der 21jährige Gioacchino
Rossini (1792-1868) den Auftrag des Teatro San Benedetto in Venedig, eine
abendfüllende komische Oper zu komponieren. Mit Angelo Anellis bereits
1808 von Luigi Mosca vertontem Libretto „L'italiana in Algeri“ griff Rossini
auf einen Stoff zurück, der einerseits von der exotischen Legende
der Roxelane, Lieblingssklavin des osmanischen Sultans Soliman II., inspiriert,
andererseits noch stark an den Traditionen und Figuren der Commedia dell'arte
orientiert war. Rossini strickte aus der Geschichte um die emanzipierte
Italienerin eine temporeiche 2-aktige Komödie mit viel Situationskomik,
burlesken Höhepunkten und pulsierendem musikalischem Esprit. Ihren
Ruhm verdankt die Italienerin in Algier unter anderem der pfiffigen
Ouvertüre, die Klaus Kulling für die Besetzung des Alt-Wiener
Strauss-Ensembles arrangiert hat.
Der Rosenkavalier-Walzer, op. 59,
zusammengestellt von O. Singer nach Motiven der gleichnamigen Oper von
Richard Strauss (1864-1949), erklingt auf der vorliegenden Aufnahme im
unvergleichlich innigen Arrangement Arthur Kullings. Eine seiner Wurzeln
hat dieser unsterbliche Walzer im herrlich weit schwingenden Walzer „Dynamiden
(Geheime Anziehungskräfte)“, den Josef Strauss für den Industriellenball
in Wien am 30. Januar 1865 komponiert hatte. Richard Strauss hat - wahrscheinlich
durchaus bewusst - gerade das erste Thema des ersten Walzers der „Dynamiden“
in der Walzerfolge seiner Oper „Rosenkavalier“, der „wienerischsten aller
Komödien“, zitiert. Wer könnte sich dem Charme und dem mitreißenden
Elan dieser zauberhaften Melodien entziehen?
Die Polka schnell Im Sturmschritt, op.
348, arrangierte Johann Strauss Sohn nach Motiven seiner ersten Operette
„Indigo und die vierzig Räuber“ aus dem Jahr 1871. Diese damals üblichen
und auch mit den Verlegern vereinbarten Arrangements aus den Operettenmotiven
förderte die Bekanntheit der Operetten und brachte Komponisten und
Verlegern mehr Geld. Uraufgeführt wurde die Schnellpolka durch Eduard
Strauss bei einem Fest am 19. Mai 1871 im kaiserlich-königlichen Volksgarten.
Émile Waldteufel (eigentlich Charles
Émile Lévy, 1837 - 1915) stammt aus einer elsässischen
Musikerfamilie. Er studierte am Pariser Konservatorium Musik und war Vorspieler
der Kaiserin Eugénie am Hofe Napoléon III. Der Grundstein
zu Waldteufels internationalem Ruhm wurde im Oktober 1874 gelegt, als der
damalige Prince of Wales und zukünftige Edward VII seine Musik zum
ersten Mal hörte und davon so begeistert war, dass er den Komponisten
unterstützte und dessen Melodien auch bei Staatsanlässen im Buckingham
Palace zu hören waren. Das bekannteste der über 250 Werke - vorwiegend
Walzer – ist der 1882 aufgeführte Schlittschuhläufer-Walzer
(Les Patineurs, op. 183). Émile Waldteufels Musik ist dem Wiener
Genre zuzuordnen und wird oft mit der Strauss-Musik verglichen. Aus diesem
Grund soll er hier nicht fehlen.
Der am 14. Februar 1860 uraufgeführte,
den Studenten der Technik gewidmete Walzer Accellerationen, op. 234,
von Johann Strauss Sohn ist eine jener Kompositionen, in denen sich die
Brüder Strauss mit der rasanten technischen Entwicklung des 19. Jahrhunderts
auseinandersetzten. Es wird berichtet, Johann Strauss habe den Walzer am
Ende einer Ballnacht auf der Rückseite einer Speisekarte notiert,
weil ihn ein Komiteemitglied des Technikerballes an den fälligen Widmungswalzer
erinnert habe. Dieses Gerücht hat Strauss selbst im Alter dementiert.
Gesichert ist allerdings, dass er Skizzenbücher führte, in denen
er spontane Einfälle für musikalische Motive festhielt, um sie
oft viel später für Kompositionen zu verwenden. Vielleicht hat
er also den ersten genialen, das ganze Werk prägenden Einfall, das
unwiderstehliche, die mechanische Beschleunigung eines Körpers nachempfindende
Accelerando-Motiv, irgendwo rasch festgehalten, um ihn später zum
Walzer auszukomponieren.
Der Seufzer
Ein Seufzer lief Schlittschuh auf nächtlichem
Eis
Der Seufzer dacht‘ an ein Maidelein
Leroy Anderson (1908-1975), Sohn schwedischer
Eltern, erhielt bereits in jungen Jahren eine fundierte musikalische Ausbildung
und studierte ab 1926 an der Harvard-Universität Musiktheorie und
Komposition. Bekannt wurde er durch seine kurzen, originellen Konzertstücke,
die er ab 1936 auf Anregung von Arthur Fiedler für das Boston Pops
Orchestra komponierte und zu denen auch das 1950 komponierte Stück
The Typewriter gehört. Von diesem witzigen, spritzigen kleinen
Werk, in dem eine Schreibmaschine als Soloinstrument dient, gibt es zahlreiche
Einspielungen.
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